Faszination Oldtimer: Kauftipps für Neueinsteiger Worauf Oldtimer-Interessenten achten sollten München. Oldtimer erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit: Im vergangenen Jahr ist der Bestand von Fahrzeugen mit einem H-Kennzeichen um 11 Prozent gewachsen. Der Markt für Oldtimer ist vielfältig und ermöglicht bereits für kleines Geld einen Einstieg in ein faszinierendes Hobby. Um lange Freude an der Neuanschaffung zu haben, sollten sich Oldtimer-Interessenten vor dem Kauf gut vorbereiten. Die Experten von ADAC Klassik halten hierzu einige Ratschläge bereit.

Welches Oldtimer-Modell es sein soll, steht meist frühzeitig fest. Dennoch sollten sich Neueinsteiger zuerst mit der gesamten Bandbreite des Hobbys vertraut machen. Welches Budget steht zur Verfügung? Können Arbeiten und Reparaturen selbst durchgeführt werden und wie ist die Ersatzteilsituation für das ins Auge gefasste Modell? Welche Unterhaltskosten sind durch Versicherung, Wartung und auch durch die Lagerung in den Wintermonaten zu erwarten? Diese Aspekte sollten schon vorab in das zur Verfügung stehende Budget einkalkuliert werden. Der Einstieg in das Oldtimerhobby muss dabei nicht teuer sein, denn der Markt bietet gut erhaltene Klassiker bereits für wenige tausend Euro.

Oftmals lohnt es sich, den Kauf eines verwandten, aber jüngeren Modells in Betracht zu ziehen. Fahrzeuge späterer Baureihen sind mitunter besser erhalten und häufig in einem niedrigeren Preissegment angesiedelt. Über alle Baujahre hinweg sollte der Käufer auf die Originalität des Fahrzeugs achten.

Eine ausgiebige Recherche vor dem Kauf hilft langfristig die Freude am Hobby zu erhalten und das passende Fahrzeug zu finden. Dazu sollte man sich im Idealfall auch bei Marken- oder Typenclubs über das jeweilige Modell informieren. Oftmals gibt es dort Experten für die jeweiligen Baureihen, die Kaufinteressenten mit nützlichen Tipps unterstützen können.

Die wichtigsten Merkmale eines Oldtimers sind sein technischer und optischer Zustand. Schon während der Recherche sollte das Hauptaugenmerk daher auf typischen Schwachstellen der bevorzugten Baureihe liegen. Fachzeitschriften veröffentlichen regelmäßig typspezifische Kaufberatungen, ältere Ausgaben sind meist über die Verlage erhältlich. Die Recherche bietet eine gute Basis für die Kaufverhandlungen.

Steht der Favorit fest, lautet die Grundregel: „Nicht übereilt kaufen“. Schnäppchen können sich durch Folgekosten als kostenintensiv entpuppen, auch der Kauf bei Auktionen ist Oldtimer-Neueinsteigern nicht zu empfehlen.

Anerkannte Zustandskategorien erlauben sowohl dem Verkäufer als auch dem potenziellen Käufer eine erste Einordnung des Klassikers. Ohne Prüfung vor Ort sollte man jedoch besser nicht zuschlagen: Aussagekräftig ist nur das, was man in der Realität ansehen und prüfen kann. Voreilige Kaufzusagen können eine Abnahme-Verpflichtung oder eine rechtliche Auseinandersetzung zur Folge haben.

Der tatsächliche Zustand des Fahrzeugs, der letztlich zur konkreten Bewertung des Angebots herangezogen werden sollte, wird für gewöhnlich erst bei tiefgehender fachkundiger Inspektion sichtbar. Daher sollten man einen Spezialisten für das Fahrzeug zum Besichtigungstermin mitnehmen, auch hier unterstützen Markenclubs. Auch der ADAC bietet in seinen Prüfzentren „Gebrauchtwagenuntersuchungen“ durch erfahrene Fachleute an, egal ob das Prüfobjekt nun vier oder vierzig Jahre auf dem Fahrgestell hat.

Umfassende Informationen und Hilfestellungen zur Anschaffung eines Oldtimers bietet auch der ADAC Oldtimer Ratgeber, inklusive zahlreicher Kontakte zu Marken- und Typenclubs. Das Standardwerk für Oldtimerfreunde ist in der Neuauflage 2020/2021 für ADAC Mitglieder kostenlos in den ADAC Geschäftsstellen erhältlich, die digitale Fassung steht unter adac.de/klassik zum Download zur Verfügung.

Quelle: Text ADAC, Bild: Michael Ruckle

Von Admin